Mäntel sind irgendwie eine Schwäche von mir. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen mich in diesem ersten Jahr mit Purpurnaht-Schnittmustern auf Kleider und vielleicht mal einen Rock oder eine Bluse zu beschränken. Dann hat mich eine meiner Probenäherinnen aber gefragt, ob ich nicht vielleicht mal einen passenden Mantel zu den ganzen Kleidern designen könnte. Und da war es um mich geschehen. Ich musste es wenigsten probieren und einen Testmantel nähen. Dabei ist der Mantel mit der Fell-/Leo-Optik entstanden. Und der Mantel passte tatsächlich auf Anhieb. Was mir an diesem ersten Modell nicht gefiel waren Kleinigkeiten: Ich fand die Tascheneingriffe zu schmal im Vergleich zu den Ärmelaufschlägen, die dort noch etwas wuchtig wirken. Diese Dinge sind jetzt aber behoben und das Schnittmuster wurde dieses Mal sogar bis Größe 50 durchgetestet.
So ist der klassische 2‑reihige Mantel Ember entstanden. Oben ist der Mantel figurbetont und nach unten weit ausgestellt, so dass er auch perfekt zu schwingenden Kleidern passt. Auffällig sind der breite Kragen, die geschlitzten Ärmelaufschläge und die betonten Tascheneingriffe. Diese Teile können noch einmal besonders betont werden, indem eine Kontrastfarbe vernäht wird. Außerdem gibt es eine Variante für eine lange Jacke. Wem die betonten Tascheneingriffe zu aufwendig sind, näht Nahttaschen in die Seitennähte. Damit der Mantel im Winter schön warmhält, werden Mantelstoffe aus Wolle, z. B. Walk empfohlen. Aber auch Plüsch, Cord, Samt oder Softshell sind geeignet. Das Schnittmuster ist durchaus anspruchsvoll und richtet sich deswegen eher an fortgeschrittene Näher*innen. Der Aufwand wird aber belohnt. Das Schnittmuster umfasst die Größen 34–50.
Eindrücke aus dem Probenähen für Mantel Ember
Im Probennähen wurden die unterschiedlichsten Stoffe eingesetzt. Auch wenn der Mantel eigentliche für typische Mantelstoffe, wie z. B. Walk, gedacht war, können auch andere Stoffe gut eingesetzt werden. Cord und Samt sind perfekt für die Übergangszeit. Auch Softshell eignet sich gut und zaubert eine besonders interessante Silhouette, weil das Ausgestellte besser stehen bleibt.
Außerdem sind sportlichere kürzere Varianten während des Probenähens genäht worden. Ich konnte mir das anfangs gar nicht richtig vorstellen, wurde dann aber doch eines Besseren belehrt. Dadurch ist auch die zweite Länge zustande gekommen.
Da die Taschen mit den besonderen Eingriffen für die kurze Jackenversion fast zu tief sitzen, wurden noch Nahttaschen als alternative Taschenform ergänzt.
Interessante Effekte gibt es auch, wenn mit der Anordnung der Knöpfe gespielt wird. Einfach mal seitlich versetzen oder verschiedene Knöpfe verwenden. Wenn der Stoff für Knopflöcher zu dick ist, kann man sich auch gut mit Fake-Knöpfen auf der Vorderseite und Druckknöpfen behelfen.
Wow! Den hast du toll gemacht! Er hat das gewisse Etwas, das eben nur Selbstgenähtes hervorbringt!
Vielen Dank.