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Klas­si­sche Blu­se aus Glenna

Es ist bereits etwas her, dass ich die­se Blu­se genäht habe. Aber ich woll­te mal wie­der eine klas­si­sche Blu­se mit einem Steh-Umle­ge­kra­gen im Klei­der­schrank haben. Da ich auf die Schnel­le kein neu­es Schnitt­mus­ter erstel­len konn­te und auch kein fer­ti­ges zur Hand hat­te, habe ich das Schnitt­mus­ter für das Kleid bzw. die Blu­se Glen­na ein wenig abge­wan­delt. Um die Schlup­pe zu ent­fer­nen und statt des­sen einen Kra­gen zu ergän­zen, muss­ten nur gering­fü­gi­ge Ände­run­gen am Aus­schnitt vor­ge­nom­men und zusätz­lich der Steh-Umle­ge­kra­gen kon­stru­iert wer­den. Zusätz­lich woll­te ich etwas brei­te­re Ärmel­man­schet­ten haben.

Vergleich Bluse Glenna und klassische Bluse

Links ist die Blu­se Glen­na mit der Schlup­pe abge­bil­det. Rechts ist die ange­pass­te klas­si­sche Blu­se mit dem Steh-Umle­ge­kra­gen und den brei­te­ren Man­schet­ten zu sehen.

Ände­run­gen am Hals­aus­schnitt und Kon­struk­ti­on des Steh-Umle­ge­kra­gens für die klas­si­sche Bluse

Zuerst ein­mal habe ich die vor­de­re Kan­te, die bei der Blu­se Glen­na etwas zum Hals­aus­schnitt hin etwas abge­schrägt ist, wie­der begra­digt und den Hals­aus­schnitt bis zur vor­de­ren Kan­te geformt.

Begradigung der vorderen Kante und Formung des Halsausschnitts

Für die Kon­struk­ti­on des Steh-Umle­ge­kra­gens habe ich zunächst die Län­ge des vor­de­ren und rück­wär­ti­gen Hals­aus­schnitts aus­ge­mes­sen. Außer­dem habe ich mir über­legt, dass der Kra­gen­steg 3 cm breit sein soll und der Kra­gen soll in der rück­wär­ti­gen Mit­te 4 cm breit sein.

Für die Kon­struk­ti­on des Kra­gen­stegs wird zunächst eine gera­de Linie gezeich­net auf der die Län­ge des vor­de­ren (inkl. Brei­te der Knopf­leis­te) und des rück­wär­ti­gen Hals­aus­schnitts abge­tra­gen wird. Der Punkt an dem der vor­de­re und der rück­wär­ti­ge Hals­aus­schnitt anein­an­der­sto­ßen ist der Punkt der spä­ter auf die Schul­ter­naht trifft. Die vor­de­re Mit­te des Kra­gen­stegs habe ich 1,2 cm nach oben ver­legt und in den rück­wär­ti­gen Hals­aus­schnitt ein­ge­formt. Das ist spä­ter die Kra­gen­an­satz­naht. Dann wird der Kra­gen­steg aus­ge­formt indem 3 cm par­al­lel zu der Kra­gen­an­satz­naht die Kra­gen­bruch­naht gezeich­net wird. Vor­ne zur Knopf­leis­te hin wird der Kra­gen­steg abgerundet.

Zeichnung des Kragenstegs

Um anschlie­ßend den Umle­ge­kra­gen zu kon­stru­ie­ren wird par­al­lel zu der ers­ten gera­den Linie eine Hilfs­li­nie gezeich­net, die auf den obe­ren Punkt der vor­de­ren Mit­te trifft. Außer­dem wird die rück­wär­ti­ge Mit­te nach oben ver­län­gert. Das kur­ze Stück zwi­schen dem Kra­gen­steg und der Hilfs­li­nie wird aus­ge­mes­sen und nach oben hin mit der Ergän­zung von wei­te­ren 1–2 cm abge­tra­gen. Bei mir war die­ser Abtrag ins­ge­samt 2,5 cm. Von hier aus wird dann die gewünsch­te Kra­gen­brei­te, z. B. 4 cm abge­tra­gen. Von hier aus wird die Kra­gen­bruch­naht geformt, so dass die­se in der vor­de­ren Mit­te wie­der auf die Hilfs­naht stößt. Die­se Linie ist nun etwas stei­ler als die Linie am Kra­gen­steg. Damit die Lini­en spä­ter gleich lang sind, wer­den jeweils die rück­wär­ti­gen und vor­de­ren Näh­te der Kra­gen­bruch­naht am Kra­gen­steg aus­ge­mes­sen und auf der Kra­gen­bruch­naht am Umle­ge­kra­gen abge­tra­gen. Dadurch ver­schiebt sich der vor­de­re Kra­gen­punkt mini­mal nach innen.

Ausformung der Kragenbruchnaht

Von die­sem Punkt aus wird die vor­de­re Kra­gen­kan­te gezeich­net. Je nach Geschmack kann die­se etwas stei­ler oder weni­ger steil geformt wer­den. Ins­ge­samt ist die­se jedoch etwas län­ger als die rück­wär­ti­ge Kra­gen­brei­te, bei mir sind es 5 cm. Von der vor­de­ren Kra­gen­kan­te aus wird dann die unte­re Kra­gen­kan­te zur rück­wär­ti­gen Mit­te hin geformt.

Ausformung der Kragenkanten

Damit ist das Schnitt­mus­ter für den Steh-Umle­ge­kra­gen fer­tig. Die Brei­te des Kra­gen­stegs und des Umle­ge­kra­gens kann natür­lich etwas vari­iert wer­den. Aller­dings eig­net sich die­se Vor­ge­hens­wei­se nur für einen rela­tiv schma­len Steh-Umle­ge­kra­gen. Der Kra­gen­steg soll­te ins­ge­samt nicht brei­ter als 4 cm werden.

Ände­run­gen am Ärmel und Erstel­lung einer brei­te­ren Manschette

Für die klas­si­sche Blu­se woll­te ich außer­dem eine brei­te­re Man­schet­te haben. Die Blu­se Glen­na hat nur eine sehr schma­le Man­schet­te, die im fer­ti­gen Zustand 1,5 cm breit ist. Die fer­ti­ge Man­schet­te hier ist 6 cm breit. Dafür wur­de die Man­schet­te von der Blu­se Glen­na ein­fach nur ver­brei­tert. Um sich spä­ter eine Naht zu spa­ren, wird die Man­schet­te gleich in dop­pel­ter Brei­te zugeschnitten.

Schnittmuster Manschette

Durch die brei­te­re Man­schet­te wird der Ärmel aber zu lang. Um das zu ver­hin­dern habe ich die hal­be Brei­te der Man­schet­te aus dem Ärmel raus­ge­nom­men, hier also ca. 3 cm. Dafür habe ich ein­fach das Schnitt­teil für den Ärmel durch­ge­schnit­ten und die bei­den Stü­cke 3 cm zusammengeschoben.

Ärmelschnittteil zusammenschieben

Das waren soweit die Schnitt­mus­ter­an­pas­sun­gen. Die Man­schet­te wird wei­ter­hin so genäht, wie in dem vor­he­ri­gen Blog­ar­ti­kel “Ärmel­schlitz und Man­schet­te” beschrie­ben, nur dass die­se jetzt deut­lich brei­ter ist. Eine Näh­an­lei­tung für einen Steh-Umle­ge­kra­gen ist in dem Blog­ar­ti­kel “einen Steh-Umle­ge­kra­gen nähen” zu finden.

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