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Karier­ter Wintermantel

Als ich die­sen Man­tel in der Dezem­ber-Bur­da­style 2016 ent­deckt habe, war ich sofort begeis­tert. Die­sen Man­tel muss­te ich unbe­dingt haben! Und er muss­te auf jeden Fall eben­falls kariert sein! 

Genau dort fing dann auch das Lei­den an: Einen geeig­ne­ten Stoff zu fin­den, war gar nicht so ein­fach. Ent­we­der stimm­te die Farb­kom­bi­na­ti­on nicht, oder der Stoff war ein­fach viel zu dünn für einen war­men Win­ter­man­tel. Erst im März 2017 habe ich einen geeig­ne­ten Stoff gefun­den. Aber im März noch einen Win­ter­man­tel anfan­gen? Eher nicht. Also ist das Vor­ha­ben erst­mal lie­gen geblie­ben und im Fol­ge­win­ter auch. Aber die­sen Dezem­ber war es end­lich soweit. Der Man­tel wur­de end­lich in die Tat umgesetzt.

Ver­wen­de­te Materialien

  • 3 m karier­ter Woll­stoff (150 cm breit)
  • 1,85 m Futter 
  • ca. 2 m Vlie­se­li­ne G 405 
  • 6 Knöpfe 
  • 1 fla­cher Innenknopf 

Ver­ar­bei­tung

Zuschnei­den und Einlage

Der Zuschnitt war auf­grund des Karo­mus­ters etwas kom­pli­zier­ter als üblich. Bei der Aus­rich­tung am Mus­ter gibt es doch eini­ges zu beach­ten. Des­we­gen habe ich dazu einen eige­nen Bei­trag ver­fasst. Mit der ange­ge­ben Stoff­men­ge bin ich gut hin­ge­kom­men. Da ich eher groß­zü­gig auf­ge­legt habe, hat­te ich am Ende aber auch nichts mehr übrig.

In der Anlei­tung von Bur­da ist ange­ge­ben, dass die Vlie­se­li­ne H 410 ver­wen­det wer­den soll. Es han­delt sich dabei um Ein­la­ge, die auf­grund von sta­bi­li­sie­ren­den Fäden in Längs­rich­tung sehr gut geeig­net ist um in Form zu hal­ten. Aller­dings war die­se gera­de nicht ver­füg­bar. Die von mir dar­auf­hin ver­wen­de­te Vlie­se­li­ne G 405 hat die­se Längs­fä­den nicht und ist etwas wei­cher. Ich glau­be aber nicht, dass das einen gro­ßen Unter­schied in dem fer­ti­gen Man­tel macht.

Nähen

Der ver­wen­det Stoff ließ sich sehr gut ver­ar­bei­ten. Die Näh­ma­schi­ne hat mich nicht spü­ren las­sen, dass es sich um einen dicke­ren Woll­stoff han­delt und hat anstands­los alles zusam­men­ge­näht, auch an den Stel­len an denen vier Stoff­la­gen über­ein­an­der lagen. Da der Stoff kaum aus­frans­te, habe ich kaum versäubert. 

Beim Ste­cken und Nähen habe ich dar­auf geach­tet, dass das Mus­ter an den Tei­lungs­näh­ten zusam­men­läuft. Ich war über­rascht wie gut das auf­ging, selbst an den Raglanär­meln. Da an dem Man­tel haupt­säch­lich das Mus­ter das beson­de­re ist, und es ansons­ten kaum beson­de­re oder auf­wän­di­ge Details gibt, waren die Ein­zel­tei­le schnell zusam­men­ge­setzt und das Fut­ter eingesetzt.

Am knif­fe­ligs­ten am gan­zen Man­tel war für mich fast das Annä­hen der Knöp­fe. Ja sicher, Knopf­an­nä­hen ist ganz ein­fach. Aber lei­der habe ich gera­de bei Män­teln schon sehr unschö­ne Erfah­run­gen gemacht: Knöp­fe, die alle paar Tage wie­der abfie­len oder auch Knöp­fe, die zu stramm ange­näht waren und sich dadurch kaum noch schlie­ßen lie­ßen. Das Abfal­len war meis­tens dar­auf zurück­zu­füh­ren, dass der Faden stän­dig durch­scheu­er­te. Ob dies am Knopf­loch lag oder dar­an, dass die ver­wen­de­ten Knöp­fe schar­fe Kan­ten hat­ten, kann ich nicht sagen. Um dem ein wenig ent­ge­gen­zu­wir­ken habe ich mich dazu ent­schie­den für das Annä­hen einen fes­ten Zwirn an Stel­le des nor­ma­len Näh­garns zu ver­wen­den. Bei einem ande­ren Man­tel habe ich sogar Zahn­sei­de ver­wen­det. Die­se Opti­on kann ich ja immer noch zie­hen, nach­dem die Knöp­fe das ers­te Mal abge­fal­len sind. Damit die Knöp­fe nicht zu stramm ange­bracht wer­den und sich gut schlie­ßen las­sen, habe ich beim Annä­hen einen Streich­holz zwi­schen Stoff und Knopf plat­ziert. Die­se Metho­de hat sehr gut funktioniert. 

Ins­ge­samt bin ich mit dem Man­tel sehr zufrie­den. Die Far­ben des Karo­mus­ters pas­sen sehr gut zu den Klei­dungs­stü­cken, die ich sonst trage.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Belz Gudun

    Ich möch­te ger­ne das Schnitt­mus­ter für den kar­rier­ten Mantel
    MfG G.Belz

  2. MoniOmi

    Hal­lo, du schreibst, dass dei­ne Näh­ma­schi­ne dich nicht hän­gen ließ, … nun habe ich fest­ge­stellt, dass die meis­ten die­ses Fea­ture, näm­lich, dass der Näh­fuß aus­rei­chend hoch geho­ben wer­den kann, kaum brau­chen, da es schein­bar tat­säch­lich nur weni­ge gibt, die sich an Win­ter­män­tel heranwagen.

    Da ich selbst die Mode­schu­le besuch­te vor über 30 Jah­ren, habe ich damit kein Pro­blem, … allein: Damals näh­te ich natür­lich auf einem Schnell­nä­her in der Schu­le … der war robust genug, der Knie­he­bel hob den Näh­fuß aus­rei­chend hoch und rechts vom Näh­fuß war mehr als genug Platz …

    Nun habe ich zwar eine sehr alte Pfaff ca. (1930er — 1940er-Jahr) aus Voll­me­tall, doch noch nie dicke­re Stof­fe damit genäht … jetzt wür­de mich inter­es­sie­ren, mit wel­cher Maschi­ne du nähst, bzw. wor­auf ich ach­ten soll­te? … Dan­ke für dei­ne Hil­fe! Lg, Monika

    1. Careen

      Lie­be Monika,
      ich nähe mit einer Pfaff Expres­si­on (150th anni­ver­sa­ry). Bis­lang hat­te ich noch kei­ne Schwie­rig­kei­ten, auch nicht bei dicke­ren Stof­fen. Und da nähe ich manch­mal 4 Lagen oder mehr. Ob der Fuß an die­ser Maschi­ne höher geho­ben wer­den kann als bei ande­ren Maschi­nen, kann ich nicht beur­tei­len. Wenn du eine Maschi­ne hast, mit der du zufrie­den bist, dann kannst du es ja ein­fach mal aus­pro­bie­ren. Falls du dir eine neue zule­gen möch­test, dann wür­de ich dir raten, in ein Fach­ge­schäft zu gehen und dort unter­schied­li­che Näh­ma­schi­nen aus­zu­pro­bie­ren. Die Anfor­de­rung mit den dicken Stof­fen soll­test du direkt vor Ort tes­ten bevor du eine Ent­schei­dung triffst.
      LG Careen

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