Früher konnte ich diesen Kleidertyp gar nicht leiden. Ich hatte immer die Befürchtung diese schmale Form könnte meine starken Oberschenkel unvorteilhaft betonen. Irgendwann habe ich mir für berufliche Zwecke ein Etuikleid zugelegt, weil ich mich in Hosenanzügen noch weniger leiden mag, und ich war erstaunt, wie toll ein solches Kleid aussieht.
Später wollte ich solche Kleider natürlich selber nähen. Also Schnittmuster rausgesucht und losgelegt. Der Frust war anfangs groß. Ich brauche unten einen andere Größe als oben. An den Oberschenkeln spannte der erste Versuch doch sehr. Inzwischen habe ich es aber raus und ich weiß wie ich ein solches Schnittmuster anpassen muss.
Jetzt wollte ich zum ersten Mal ein solches Kleid selber designen. Das Etuikleid Tamara sollte möglichst elegant sein, so dass es bei festlichen Anlässen oder auch im Büro getragen werden kann. Wobei ich das Kleid auch gerne einfach nur so ohne einen besonderen Anlass trage. Außerdem mag ich 3/4‑Ärmel und U‑Boot-Ausschnitte. Der besondere Clou sind die seitlichen Einsätze. Diese sind so gestaltet, dass dort auch noch eine kleine Tasche untergebracht ist. Als sich mich zum ersten Mal in dem Kleid gesehen habe, dachte ich nur: ” Oh wow, so schlank bist du doch eigentlich gar nicht.” Besonders schick wirkt das Kleid, wenn auch noch ein kleiner Gürtel dazu getragen wird. Meinen dunkelroten Gürtel habe ich selber gemacht, so wie ich es in diesem Beitrag gezeigt habe.
Seitliche Anpassungen bei einer Zwischengröße
Auch bei dem Etuikleid Tamara musste ich wieder eine Anpassung zur Hüfte hin vornehmen. Durch die Taschen, war es etwas kniffeliger. Dabei erfolgt die Größenanpassung hauptsächlich an der Seite. Für den Abnäher habe ich die Größe gewählt, die ich für die Taille haben wollte. Dann habe ich von der Taille aus bis zur Hüfte (ca. 20 cm unterhalb der Taille) an den Seiten langsam von der einen Größe zu der anderen Größe erweitert. Die Schwierigkeit ist dabei nur, dass diese Vergrößerung seitlich über beide Teile verläuft und am Übergang zusammenpassen muss. Dafür kann man die beiden Teile aber einfach mal zusammenschieben, dann ist das ganz deutlich zu sehen. Die Tasche bzw. die Schräge am seitlichen Rückenteil habe ich dann so angepasst, dass diese ebenfalls vom Abnäher aus auf den seitlichen Schnittpunkt zuläuft.
Eindrücke aus dem Probenähen
Im Probenähen sind ganz viele wunderbare Tamaras entstanden. Dort wurde unter anderem mit dem Stoff experimentiert. Obwohl das Schnittmuster eigentlich für (leicht dehnbare) Webware ausgelegt ist, wurden auch Kleider aus Sweat und (Romanit-)Jersey genäht. Das hat ebenfalls ganz gut funktioniert, allerdings sollte dafür eine Größe kleiner gewählt werden.
Sehr gut gefallen mir auch die zweifarbigen Modelle. Insbesondere wenn ein sehr dunkler Stoff für den seitlichen Einsatz gewählt wird, wirkt man gleich nochmal etwas schlanker.
Aber seht selbst.