Gürtel finde ich einfach toll. Er gibt dem Outfit das besondere Etwas: Ein weiterer Farbakzent, ein Muster, eine besondere Schmuckschnalle. Auch auf den ersten Blick eher langweilige Kleider werden damit zum Hingucker. Wenn ich mir ein Kleid nähe, dann nähe ich mir oft auch sofort einen Gürtel dazu. So habe ich es auch bei dem Kleid Jean gemacht.
Ein Gürtel ist eigentlich ganz einfach zu nähen. Es wird nur ein schöner Stoffrest und eine Schnalle benötigt. Wenn der Stoff sehr leicht ist, sollte dieser mit einer Bügeleinlage verstärkt werden, z. B. Vlieseline H 250. Die Löcher werden eingestanzt, mit einem Knopflochstich eingefasst oder mit Ösen verziert.
Breiten Stoffgürtel nähen
Materialien:
- Stoff: 2x gewünschte Gürtelbreite x gewünschte Länge + Nahtzugaben
- 1 Gürtelschnalle
- Bügeleinlage, z. B. Vlieseline H 250
- Ggf. Ösen
- Nähgarn
- Lochzange
Stoff zuschneiden
Der Stoff wird gemäß der Schemazeichnung zugeschnitten. Der Gürtelzuschnitt sollte länger sein als der spätere Gürtel, da durch die Befestigung an der Schnalle nochmal ein paar cm wegfallen. Zusätzlich möchte man vielleicht noch ein paar Zentimeter überstehen haben oder einen besonderen Abschluss, wie z. B. eine Spitze oder eine Rundung formen, wofür auch noch ein paar Extrazentimeter eingeplant werden sollten.
Wenn es sich um einen sehr dünnen Stoff hat, wird dieser noch mit einer Bügeleinlage verstärkt. Bei meinen Gürteln aus Baumwolle habe ich das immer so gemacht. Festere Materialien, wie z. B. Kunstleder brauchen nicht verstärkt zu werden.
Gürtel nähen
Zuerst werden die langen Kanten des Gürtels aufeinandergelegt. Der Der Gürtel wird entlang der langen Kante und einer kurzen Seite zusammengenäht. Besonders hübsch wird es, wenn die kurze Seite dabei auch noch eine individuelle Form erhält. Dabei ist z. B. eine Spitze oder auch ein Halbkreis denkbar. Die Nahtzugaben werden in den Ecken abgeschnitten. Der Gürtel wird gewendet und flach gebügelt.
Einige Zentimeter von dem offenen Gürtelende entfernt wird ein Loch gestanzt. Bei einem Stoff, der leicht ausfranst, sollte das Loch zusätzlich mit einem Knopflochstich von Hand eingefasst werden. Dieses Ende wird um die Gürtelschnalle gefädelt, eingeschlagen und auf dem Gürtel festgesteppt.
An dem anderen Ende werden die Löcher zum Schließen des Gürtels eingestanzt. Der Abstand und die Menge der Löcher können beliebig gewählt werden. Damit an den Löchern nichts ausfranst empfiehlt es sich ebenfalls diese von Hand mit einem Knopflochstich einzufassen. Wer eine besondere Betonung der Löcher herbeiführen möchte, der kann auch Metallösen verwenden. Die gibt es in ganz unterschiedlichen Ausführungen und Farben.
Schmalen Gürtel aus Lederimitat nähen
Zu einem anderen Kleid habe ich einen schmalen Gürtel aus Lederimitat genäht. Wobei das eigentlich schon mehr ein Bastelprojekt war als ein Nähprojekt. Den Gürtel wollte eigentlich genauso wie oben beschrieben anfertigen. Die fertige Breite sollte dabei aber nur 1 cm betragen. Das Wenden des Gürtels hat anschließend nur leider gar nicht funktioniert. Das dicke Kunstlederimitat ließ sich nicht durch den Tunnel ziehen. Also habe ich mich kurzerhand eines Textilklebers bedient und zunächst die Nahtzugaben nach innen geklebt.
Anschließend habe ich beide Seiten aufeinandergeklebt und den Gürtel rundherum schmal abgesteppt.
Da das Kunstlederimitat nicht ausfranst, konnte ich die Löcher einfach einstanzen, ohne diese zusätzlich noch in irgendeiner Form einzufassen. Diesen Gürtel trage ich jetzt sehr gerne zu einem schmalen Etuikleid.
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