Als ich dieses Kleid in der Burdastyle gesehen habe, gefiel es mir sofort aufgrund der schlichten Eleganz. Insbesondere für berufliche Veranstaltungen benötige ich immer wieder schicke Kleider und Kostüme. Hier gefiel mir, dass ich gleich beides in einem habe. Also ging es los mit der Stoffsuche und dem Nähen. Ich habe mich für ein dunkelblaues Velourslederimitat entschieden. Der Stoff fällt sehr schön und ein Kleid im Leder-Look ist etwas besonderes.
Verwendete Materialien
- 2,4 m Velourslederimitat (140 cm breit)
- 1,3 m Futter
- 4 Knöpfe
- 2 Druckknöpfe
- 1 Nahtreißverschluss (60 cm)
- 1 silberne Gürtelschließe (5 cm breit)
- Vlieseline G 405
Verarbeitung
Schnittmusteranpassung
Aufgrund meiner kräftigen Oberschenkel muss ich bei dieser Kleiderform das Schnittmuster immer etwas anpassen. Am Oberkörper passt mir normalerweise Größe 38 ganz gut. Theoretisch würde sogar 36 noch passen, wenn es etwas enger sein darf. Aber für die Bequemlichkeit ist dann doch Größe 38 die erste Wahl. An der Hüfte passt ebenfalls 38, aber an den Oberschenkeln würde das Kleid spannen. Um es mir einfach zu machen, lasse ich die Schnittoberteile so wie sie sind. Nur an den Rockteilen passe ich den Schnitt so an, dass ab 30 cm unterhalb der Taille der Schnitt auf Größe 40 vergrößert wird. Das reicht dann schon um den benötigten Spielraum an den Oberschenkeln zu schaffen. Die Abnäher und Falten werden wie für Größe 38 gearbeitet.
Nähen
Das Nähen von dem Velourslederimitat hat nicht wirklich Spaß gemacht. Der Stoff rieb so stark, so dass die Nähmaschine den Stofftransport kaum hinbekommen hat. Ich musste immer etwas ziehen, damit nicht nur auf der Stelle genäht wurde. Andererseits hatte der Stoff auch einen Vorteil mitgebracht: Er franste überhaupt nicht aus, so dass jedes Versäubern überflüssig wurde.
Durch die bebilderte Anleitung waren auch die etwas kniffligeren Stellen am Vorderteil, dort wo es wie eine Jacke aussehen soll, schnell umgesetzt. Trotzdem hatte ich nach der Hälfte der Fertigstellung auf einmal keine Lust mehr auf das Kleid. Auf einmal kamen Gedanken wie: “Das Kleid ist zu bieder.” Und es war inzwischen Sommer geworden, so dass das Nähen von Sommerkleidern auf einmal wichtiger erschien. Das angefangene Kleid ist also erstmal in einer Kiste im Regal gelandet bis es vor einigen Wochen wieder hervor geholt wurde. Das war der Zeitpunkt, als ich mich gerade dazu entschieden habe, dass ich mit dem Bloggen anfangen möchte und mir überlegt habe, was der erste Beitrag werden könnte. Auf einmal war die Motivation wieder da und das Kleid zügig fertiggestellt. Im Nachhinein war das ein typisches Prokrastinationsverhalten: Weil ich mich noch nicht an die Auseinandersetzung mit den technischen Anforderungen für einen Blog getraut habe, habe ich auf einmal lieber wieder genäht.
Heute gibt es beides: Blog und Kleid. Ich finde es auch gar nicht mehr zu bieder und ich freue mich auf die erste Veranstaltung bei der ich es tragen werde.