… orange? … koralle? Was für eine Farbe ist das eigentlich? Auf jeden Fall ist es eine für mich sehr ungewöhnliche Farbe, die so noch gar nicht in meinem Kleiderschrank vorkommt. Der Stoff gefiel mir aber so gut, so dass ich es einfach mal gewagt habe. Un zur Jeans ist die Farbe gute kombinierbar. Bei dem Stoff handelt es sich um einen Kreppstoff, also einen Stoff, der eine unregelmäßige Struktur aufweist. Dies wird erreicht indem die Fäden entweder ungleichmäß verwebt werden oder beim Weben so stark verdreht werden, dass diese verkringeln. Dadurch bekommen selbst einfarbige Kleidungsstücke einen besonderen Charakter. Bei der Bluse bot sich das an, weil diese ja insbesondere durch den Volant und die besondere Manschettenform lebt. Das Schnittmuster stammt mal wieder von Burdastyle.
Verwendete Materialien
- 1,7 m Kreppstoff (140 cm breit)
- Vlieseline
- 3 kleine Kugelknöpfe
Verarbeitung
Zuschneiden und Einlage
Die Bluse wurde in einfacher Stofflage zugeschnitten. Ich nehme an, dass dies aufgrund des Volantteils war, das schräg aufgelegt wurde. Bei doppelter Stofflage hätte dies zu einem deutlich höheren Stoffverbrauch geführt. Die äußeren Manschettenteile und den vorderen Besatz habe ich mit einer leichten Vlieseline verstärkt.
Nähen
Das besondere beim Nähen war natürlich der geschlitzte Ausschnitt mit dem Volant. Hierzu habe ich einen bebilderten Beitrag verfasst. Das war doch einiges an gefummel. Zunächst wurde der geschlitzte Ausschnitt gefertigt. Anschließend wurde der Volant angenäht. Zum Glück in dieser Reihenfolge. Denn als ich das Schnittmuster gesehen habe, dachte ich zunächst, dass der Volant beim Verstürzen des Ausschnitts mit dem Besatz mitgefasste werden muss. Das wäre sicherlich auch eine Variante, die aber das saubere Arbeiten deutlich erschweren würde. Glücklicherweise gab es dann doch die etwas einfachere Variante.
Nach dem Ausschnitt folgten erstmal die Abnäher, die Passe und das Schließen der Seitennähte
Das Nähen der Ärmel war wieder etwas anspruchsvoller. Zunächst wurden die Ärmelschlitze gefertigt. Hier schwitze ich immer Blut und Wasser, wenn der Schlitz eingeschnitten und gespreizt wird um den Einfassstreifen anzunähen. Ich habe immer Angst davor, dass der Schlitz weiterreißt oder die Kanten soweit ausfransen, dass sich der Einfassstreifen nicht mehr annähen lässt oder sofort wieder ausreißt. Dieser Stoff war aber wirklich dankbar. Kein Fransen, kein Reißen und das Einfassen des Schlitzes hat super funktioniert.
Nach dem Schließen der Ärmelnähte folgte die Manschette. Dafür wurden zuerst die Teile der Ärmelblenden zusammengenäht. Anschließend wurde der äußere Manschettenstreifen an den Ärmel und auch an die Ärmelblenden genäht. Den inneren Manschettenstreifen habe ich an die andere Seite der Ärmelblende genäht und die Seiten verstürzt. Schließlich habe ich diesen Manschettenstreifen noch eingeschlagen auf den Ärmelzugaben angenäht, ausnahmsweise sogar von Hand. Jetzt fehlten nur noch die Knopflöcher und hier hat sich meine Schnell-Arbeitsweise mal wieder gerächt. Nach dem Motto: “Meine Nähmaschine macht ohnehin immer viel zu große Knopflöcher, wenn ich die Länge des Knopfes eingebe”, habe ich auf das Nähen eines Probeknopflochs verzichtet. Und siehe da, die Knopflöcher waren zum ersten Mal zu klein. Ehrlich gesagt habe ich auch gar nicht darüber nachgedacht, dass ein Kugelknopf wahrscheinlich etwas mehr Raum zum Zuknöpfen benötigt als ein flacher Knopf. Nochmal auftrennen nachdem das Knopfloch schon aufgeschnitten ist, finde ich sehr unangenehm. Mit einigem Schieben und Zerren habe ich die Knöpfe dann doch noch durch die Knopflöcher bekommen. Jetzt bleiben die Manschetten halt für immer geschlossen. Zum Glück sind meine Hände so schmal, dass ich auch so in die Bluse komme.
Jetzt noch Ärmel einsetzen und Säumen. Und die Fadenschlinge zum Zuknöpfen des vorderen Schlitzes nicht vergessen. Fertig!
Zu der Bluse hätte eigentlich auch noch ein Garniturkragen gehört. Leider habe ich dafür aber keinen Stoff gefunden, der mir gefiel. Schön wäre ein Pailettenstoff oder etwas ähnliches gewesen. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich den Kragen nicht vermisse.