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Blu­men­shirt — flo­ra­le Ver­zie­run­gen aufbringen

Kennt ihr das auch? Euch kommt eine Idee in den Kopf und ihr müsst das sofort umset­zen, weil ihr sonst an nichts ande­res mehr den­ken könnt? Bei die­sem Blu­men­shirt war das so ein Fall. Hier hat­te ich ganz plötz­lich die Idee, dass ich unbe­dingt mal etwas mit Tex­til­stif­ten machen woll­te. Und weil ich bewun­de­re, wie mit ganz ein­fa­chen Lini­en wun­der­schö­ne Blu­men­dood­les ent­ste­hen kön­nen, soll­te das mein Motiv sein.

Jetzt brauch­te ich nur noch ein geeig­ne­tes Klei­dungs­stück. Mit dem Anspruch, dass es etwas his­to­risch Inspi­rier­tes sein soll­te, habe ich in mei­nen Vin­ta­ge-Büchern gestö­bert und einen ganz nied­li­chen Pull­over aus den 40er Jah­ren mit Puff­är­meln gefun­den, an dem ich mich ori­en­tie­ren woll­te. Ok, um his­to­risch kor­rekt zu sein, hät­ten die Ver­zie­run­gen dafür eher auf­ge­stickt sein müs­sen. Dafür fehlt mir aber die Geduld und aus der Fer­ne ist das im ers­ten Moment auch gar nicht zu sehen.

Das Schnitt­mus­ter war schnell kon­stru­iert. Die Fra­ge war nur noch, was für ein Stoff ver­wen­det wer­den soll­te. Für einen Kurz­pull­over wäre ja eigent­lich Strick ide­al, aber ob sich dar­auf zeich­nen lässt? Also fiel die Ent­schei­dung zunächst auf einen etwas dicke­ren Vis­ko­se­jer­sey. Um sicher­zu­ge­hen, dass kei­ne über­schüs­si­gen Che­mi­ka­li­en auf der Stof­fo­ber­sei­te vor­han­den sind und die Far­be des Tex­til­mar­kers gut haf­ten kann, wur­de der Stoff vorgewaschen.

Benö­tig­te Materialien:

  • Papier zum Vor­zeich­nen des Motivs
  • Sei­den­pa­pier zum Über­tra­gen des Motivs
  • Bügel­stift, z. B. von Prym
  • Tex­til­mar­ker / Tex­til­stif­te, z. B. von Rico Design
  • Bügel­eisen
  • Stoff oder fer­ti­ges Shirt
Verwendetes Material für das Blumenshirt

Vor­zeich­nen des Motivs für das Blumenshirt

Da ich nicht zeich­nen kann und auch kei­ne rich­ti­ge Idee hat­te, wie Blu­men­mo­ti­ve sinn­voll kom­bi­niert wer­den kön­nen, habe ich mich von Pin­te­rest und You­Tube-Vide­os inspi­rie­ren las­sen. Letz­te­re waren auch inso­fern hilf­reich, weil die einem direkt zei­gen, wie das Zeich­nen geht. Zunächst woll­te ich es mit einem Rosen­mo­tiv pro­bie­ren und habe ange­fan­gen zu üben. Aller­dings war ich immer unzu­frie­den mit mei­nen Rosen, so dass ich mich dann doch für Hibis­kus­blü­ten ent­schie­den habe.

Die Tex­til­stif­te, die ich zur Ver­fü­gung hat­te, sind rela­tiv dick. Dar­um soll­te das Grund­mo­tiv nicht all­zu fili­gran sein. Even­tu­ell kön­nen nach­träg­lich noch fili­gra­ne­re Ele­men­te ergänzt wer­den. Wahr­schein­lich gibt es auch fei­ne­re Stif­te. Aber wie das so ist mit einer Idee, die unbe­dingt sofort umge­setzt wer­den muss. Man muss sich mit dem behel­fen, was auf die Schnel­le ver­füg­bar ist.

Zeichnung des Motivs für das Blumenshirt

Über­tra­gen des Motivs auf den Stoff

Nach dem Zuschnei­den des Shirts stand ich vor der Fra­ge, wie ich denn jetzt das Motiv auf den Stoff über­tra­gen bekom­me. Bei einem fei­nen, fast durch­sich­ti­gen Stoff könn­te durch­ge­paust wer­den. Dafür war mein Stoff aber zu dick. In mei­ner Schub­la­de habe ich einen alten Bügel­stift von Prym gefun­den. Damit habe ich die Zeich­nung auf Sei­den­pa­pier abge­paust, ein­mal rich­tig her­um und ein­mal spie­gel­ver­kehrt, indem ich die Lini­en auf der Rück­sei­te des Sei­den­pa­piers noch­mal nach­ge­zeich­net habe.

Motiv auf den Stoff übertragen

Das Sei­den­pa­pier wur­de anschlie­ßend an der gewünsch­ten Stel­le auf dem Vor­der­teil plat­ziert. Durch das Bügeln über das Papier wur­den die Lini­en auf den Stoff über­tra­gen. Ich muss­te eine rela­tiv hohe Tem­pe­ra­tur ver­wen­den, damit die Lini­en wirk­lich gut sicht­bar wur­den. Dabei hat­te ich fast Angst, dass der Stoff beschä­digt wird. Glück­li­cher­wei­se hat der das aber gut überstanden.

das aufgebügelte Motiv für das Blumenshirt

Nach­zei­chen der Blu­men mit Textilmarkern

Die jetzt gut sicht­ba­ren Lini­en des Blu­men­mo­tivs habe ich anschlie­ßend mit einem Tex­til­mar­ker nach­ge­zeich­net. Da die Spit­ze des Stif­tes recht dick war, habe ich die Lini­en oft nicht so prä­zi­se hin­be­kom­men, wie ich es ger­ne gehabt hät­te, bzw. es sind Schat­ten ent­stan­den. Viel­leicht hät­te ich zuvor auch ein­fach mal auf einem Stoff­rest pro­ben sol­len. Nach dem Trock­nen habe ich die Stel­len, die etwas mehr Far­be haben soll­ten, noch­mal nach­ge­zeich­net. Außer­dem wur­den die sil­ber­nen Punk­te in der Blü­ten­mit­te hin­zu­ge­fügt. Durch das Bügeln auf der Rück­sei­te wur­de das Motiv nach dem Trock­nen auf dem Stoff fixiert.

fertig gezeichnetes Motiv für das Blumenshirt

Anschlie­ßend noch das Blu­men­shirt zusam­men­nä­hen und fer­tig ist das Ober­teil mit indi­vi­du­el­lem Blumenmotiv.

Ins­ge­samt bin ich sehr zufrie­den mit dem Ergeb­nis. Die Blü­ten kom­men sehr gut zur Gel­tung. Soll­te ich noch­mal ein ähn­li­ches Blu­men­shirt gestal­ten wol­len, wür­de ich Aus­schau nach einem Stift mit einer fei­ne­ren Spit­ze halten.

Viel Spaß beim Ver­zie­ren dei­ner Shirts!

[Ent­hält unbe­zahl­te Wer­bung wegen Markennennung]

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